RHD (Chinaseuche)

RHD oder Chinaseuche ist eine gefährliche Infektionskrankheit beim Hauskaninchen.

Die Chinaseuche ist eine der gefürchtetsten Kaninchenkrankheiten

RHD ist eine für ungeimpfte Kaninchen fast immer tödlich verlaufende Viruserkrankung. Auf Grund des dramatischen Verlaufs und der fehlenden Therapiemöglichkeiten sollte jedes Kaninchen gegen RHDV1 und RHDV2 geimpft werden.

Die Chinaseuche, auch kurz RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) oder VHD (Viral Haemorrhagic Disease) genannt, ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten beim Hauskaninchen. Die heimtückische Viruserkrankung führt aufgrund derzeit noch fehlender Behandlungsmöglichkeiten bei nahezu 100% der Langohren zum Tode.

Nur wenige der betroffenen ungeimpften Lieblinge überleben die Seuche. Den Namen hat die Kaninchenseuche vom ersten Ausbruchsort. Die bis dahin nicht bekannte Erkrankung breitete sich Mitte der 80er-Jahre (Die Krankheit wurde 1984 als solche erkannt) in China aus.

Das Virus fand daraufhin über den Import vor allem von Angorakaninchen aus China nach Europa und den USA den Weg auf andere Kontinente und breitete sich seuchenartig aus. So wie auch einer der Erreger des Katzenschnupfens ist auch der RHD-Erreger ein Calicivirus.

2010 stellte man erstmals einen neuen RHD-Erreger fest, der primär in Frankreich auftrat. An dem so benannten RHD2-Virus starben auch geimpfte Kaninchen. Vier Jahre später fand das Virus seinen Weg auch nach Deutschland. Beide Virustypen sind äußerst widerstandsfähig und in der Umwelt bis zu drei Monate überlebensfähig.

Mittlerweile hat sich die Krankheit nahezu weltweit ausgebreitet und kommt überall dort vor, wo das europäische Wildkaninchen heimisch ist. Wobei der RHD2-Erreger die alten Erregerstämme mehr und mehr verdrängt.

Krankheitssymptome

Stirbt ein fittes Kaninchen plötzlich ohne weitere Auffälligkeiten, sollten die Alarmglocken schrillen. Bei ungeklärten Todesursachen oder auch nur den leisesten Verdacht auf RHD, muss der Tierarzt eine Obduktion durchführen, um Aufschluss zu geben. Werden Symptome beobachtet, dann handelt es sich meistens um Appetitlosigkeit, Blut aus Körperöffnungen (Unsichtbar für den Besitzer leidet das Kaninchen an inneren Blutungen), Krämpfe und damit einhergehende Erstickungserscheinungen.

Häufig überstreckt das Kaninchen durch die Atemnot den Kopf nach hinten. Daher kommt es oft vor, dass die verstorbenen Tiere mit überstrecktem Kopf aufgefunden werden. Neben der akuten Verlaufsform gibt es selten vorkommende schwächere Krankheitsformen. Sie zeigen sich etwa zwei Wochen nach der Infizierung durch verschiedene Symptome. Erkrankte Tiere sind apathisch, haben meist Fieber und weniger Appetit.

Daher sollte dein Kaninchen auch nach einer überlebten Erkrankung unbedingt noch geimpft werden. Das hartnäckige Virus ist zudem nur schlecht aus der Kaninchenumgebung und dem Gehege zu verbannen – Gegenstände, die nicht desinfiziert werden können, müssen entsorgt bzw. ausgetauscht werden.

Zudem hält sich das Virus auch in verstorbenen Tieren über Jahre hinweg. Werden tote Kaninchen begraben, so kann das Virus sogar Jahrzehnte überdauern. Die RHD-Erreger finden unter der Erde für sich optimale Bedingungen vor. Infizieren können sich Kaninchen über den direkten Kontakt mit Artgenossen durch infizierte Körperflüssigkeiten sowie indirekt über kontaminiertes Futter oder andere Gegenstände. Aber auch Fliegen können den Erreger auf Kaninchen übertragen.

Vorbeugung

Auf Grund des dramatischen Verlaufs und der fehlenden Behandlungsmöglichkeiten sollte jedes Kaninchen – zusätzlich zur Impfung gegen Myxomatose – gegen RHDV1 und RHDV2 geimpft werden. Einen dauerhaften Schutz gegen die RHDV1/V2 erlangt dein Lieblingstier nur mit einer halbjährlichen oder jährlichen Impfauffrischung.

Gegen die Chinaseuche gibt es mehrere Impfoptionen: Es gibt Einzel-Impfstoffe gegen alle drei Krankheiten (RHDV1, RHDV2 und Myxomatose) sowie verschiedene Kombinations-Impfstoffe.

Ganz neu ist jetzt ein Dreifach-Impfstoff, der gegen alle drei Krankheiten für ein Jahr schützt. Sprich mit deinem Tierarzt über eine ausreichende Impfvorsorge, damit dein Liebling geschützt ist.

Kaninchen sollten unbedingt gegen die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) Typ 1 und 2 aber auch, genauso wichtig, gegen die Myxomatose geimpft werden. Empfehlungen zur Impfung gegen die drei genannten Krankheiten findet ihr online in den Leitlinien der StIKo VET (Ständigen Impfkommission veterinär).

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